Als durchschnittlicher Mensch hat man kaum etwas mit Normen und Gesetzen im Bereich der Elektrotechnik zu tun … und zahlt manchmal den Preis für seine Unwissenheit oder verzichtet auf zusätzliche Sicherheit, für die eigentlich der Vermieter zuständig wäre.

Was ist ein „E-Check“ überhaupt?
Fachlich ausgedrückt – eine sicherheitstechnische Überprüfung von elektrischen Anlagen um sicherzustellen, dass die den geltenden Vorschriften und Sicherheitsstandards entsprechen. Menschlich gesagt – ein (hoffentlich) qualifizierter Elektriker schaut sich die gesamte Elektrik in einem Objekt an, stellt im Idealfall fest, dass alles super ist und geht wieder.
Was die meisten nicht wissen – diese Überprüfung ist eigentlich nicht wirklich freiwillig. Grundsätzlich sind Prüfintervalle von 5 bis 10 Jahren vorgesehen, da jedoch keine „Strafen“ vorgesehen sind, überprüft es keiner und so interessiert es kauf Jemanden. Interessant wird die Sache erst, wenn ein Schaden entsteht und die Versicherung sich dann weigert zu bezahlen.
E-Check zahlt Vermieter!
Seit 2010 sind Vermieter verpflichtet bei jedem Mieterwechsel einen aktuellen Elektrobefund erstellen zu lassen. Die Kosten dafür sind vom Vermieter zu tragen. Simple Erkenntnis daraus – wer darauf verzichtet, ist selbst Schuld: eine kostenlose Überprüfung der neuen 4 Wände im Bezug auf elektrische Sicherheit ist doch ein cooles „Geschenk“.
Auch beim Kauf eines Objekts empfiehlt es sich einen Befund für die elektrische Anlage zu verlangen um sicher zu sein, dass diese in Ordnung ist. Nur weil ein Zählerkasten ordentlich und neu ausschaut, bedeutet es leider noch lange nicht, dass die Installation in Ordnung ist.
Müssen „Wallboxen“ geprüft werden?
Im privaten Bereich gibt es aktuell noch keine Pflicht zur wiederkehrenden Prüfung. Für öffentlich zugängliche Ladestationen liegt die Empfehlung bei 3- bis 5 Jahren, die entsprechende OVE-Richtlinie R30 spricht dies auch als „Empfehlung“ für Privathaushalte aus. Abgesehen von den gesetzlichen Vorgaben empfiehlt es sich auch auf die Herstellervorschriften zu achten.
Achtung im Gewerbebereich!
Natürlich ist so ein E-Befund auch im gewerblichen Bereich notwendig und auch deutlich strenger gesehen im Bezug auf die Prüfintervalle – nämlich min. alles 5 Jahre. Hier gibt es jedoch sehr wohl Jemanden, der die Sache hin und da kontrolliert – und zwar die BH im Zuge der Überprüfung der Betriebsanlagengenehmigung.
Wie teuer ist der E-Check?
Diese Frage ist leider nicht pauschal zu beantworten – der Preis richtet sich immer nach dem Aufwand der Prüfung. Hier fließt natürlich die Größe des Objekts ein und – wesentlich wichtiger – die hoffentlich vorhandene Dokumentation der Anlage.
In den meisten Fällen ist gerade bei Privathäusern nur minimale oder teilweise gar keine Dokumentation vorhanden. Ist gar kein Prüfbefund vorhanden, wird die Angelegenheit langwierig und kompliziert, da ein komplett neuer Befund erstellt werden muss, nach aktuellen Normen und Gesetzen! Das kann bei älteren Objekten fatale Folgen haben, erhebliche Kosten verursachen bis hin zu einer teilweisen oder kompletten Neuinstallation. Daher ganz wichtig – ist ein alter Prüfbefund vorhanden, bitte sorgsam aufbewahren!
Wenn die Anlage ordentlich dokumentiert ist, belaufen sich die Kosten für einen E-Check auf 250 bis 650€ je nach Objektgröße.
Soweit zum groben Überblick – bei Fragen, kontaktieren Sie uns einfach per eMail, Whatsapp oder telefonisch.

Zu diesem Thema hat das Kuratorium für Elektrotechnik (kurz KFE) eine Broschüre ausgegeben – mit unabhängigen Infos und der Möglichkeit sich zusätzlich beraten zu lassen
